G8 Landwirtschaft
Die Gruppe der Acht beschäftigt sich in regelmäßigen Abständen mit der weltweiten Landwirtschafts- und Ernährungspolitik. Die Treffen haben jedoch reinen informellen Charakter. Ursprünglich für den Austausch von finanz- und währungspolitischen Fragen gegründet, werden auf den heutigen Treffen keine Themen der Weltpolitik ausgespart. Es werden meistens nur Empfehlungen und Absichtserklärungen ausgesprochen. Da keine inhaltlichen gesetzlichen Richtlinien für diese Treffen bestehen, spricht man eher von einem informellen Netzwerk.
Der letzte Gipfel zur G8 Landwirtschaft fand im Juli 2009 statt. Dabei waren auch die Vertreter der G20 und die afrikanischen Staatsoberhäupter. Es wurde eine gemeinsame Schlusserklärung verabschiedet und und weitere Gelder zur Produktionssteigerung von Kleinbauern in armen Ländern zugesagt. Da es weltweit eine Vielzahl von Hilfsprogrammen für die Landwirtschaft und die Welternährung gibt, fehlt es bisher an der Koordination des gesamten Programmnetzwerkes. Geld allein reicht nicht aus. Das haben die letzten Jahre der finanziellen Hilfen gegen den weltweiten Hunger gezeigt. Da sich dieser Gipfel speziell mit dem Hunger in Afrika beschäftigte, musste ein konkretes Ergebnis vorgelegt werden. Es wurde die Gründung eines neuen Lebensmittelfonds seitens der USA und Japan angeregt, dem 20 Milliarden Dollar zufliessen sollen. Dieser Fonds soll den zunehmenden Hunger in Afrika bekämpfen helfen.
Die G8 Landwirtschaft stößt an eigene inhaltliche und strukturelle Grenzen, da auch eigene Ziele verfolgt werden, die besonders von den Ernährungskonzernen gestützt werden. So verwundert es nicht, dass es keine Kritik an der eigenen Landwirtschaftsolitik der Industriestaaten gab. Die Landwirtschaft der Industriestaaten schützt sich mit einer Vielzahl von Gesetzen und Importzöllen vor der Einfuhr billiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus den Entwicklungsländern. Dass dabei auf die eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse Subventionen gerade für den Export in die Entwicklungsländer gezahlt werden, kam ebensowenig zur Sprache wie die ernsthafte Bereitschaft dies abzuschaffen.
Die G8 Landwirtschaft hat die Probleme der Weltlandwirtschaft ins richtige Licht gesetzt. Mit einem wirksamen Programm sollte den Problemen entgegen getreten werden können, damit die Hilfen auch bei denen ankommen, die die Hilfe dringend brauchen - den Kleinbauern und Hungernden.